Hattest du schonmal das Gefühl, als du im Gras gesessen hast, dass dich jemand still und heimlich beobachtet? Ich schon und dann habe ich ihn entdeckt, den Grashüpfer. Mein 12+1 Photo aus dem Jahr 2024. Es symbolisiert meine bevorzugte Herangehensweise an die Photographie. Er ist ein Zeichen für mich, dass mich die Motive sehr oft selber finden und ich – außer Ruhe und Gelassenheit – nichts weiter dazutun brauch.

Auch in diesem Jahr folge ich wieder sehr gerne der Einladung von Jana Mänz, zu Ihrer Blog-Parade 2024 und möchte euch meine 12+1 verbundensten Photographien und meine Gedanken dazu zeigen.

„Manchmal sehen wir die Dinge erst, wenn wir bereit sind, sie zu sehen.“ – Unbekannt

 


Januar 2024

Frost und Eis gehören  für mich immer noch zu diesem Monat. Und genau so fand ich am 12. Januar 2024 den Pfuhler Badesee mit einer dünnen Eisschicht in seinem Winterschlaf vor.

In dieser kleinen Eisscholle spiegelte sich die aufgehende Sonne wieder und ließ ihren goldigen Gruß an mich bzw. uns zurück. Klein, zart und zerbrechlich lag sie auf dem zugefrorenem See und glitzerte.

Gold-Warmes Leuchten zur eiskalten Jahreszeit.

 


Februar 2024

Wie nah Vergänglichkeit und Neuanfang beieinander liegen und das sie im Einklang stehen, zeigte sich mir im Februar.

Der an unserem Hof angrenzende Haselnussstrauch zeigte seine ersten, kleinen Knospen als Frühlingsvorboten, während die Haselnuss aus dem vergangenem Jahr noch in seiner Ummantelung ihr zu „Füßen“ lag.

 

 


März 2024

Nebel ist für die Donau (an der wir Leben) ein sehr häufiger und beständiger Begleiter.

An diesem Nebeltag Anfang März zog es mich raus und direkt zur Donau. So, als wenn ich zur richtigen Zeit an diesem Ort sein sollte.

Und da schwamm er, einsam und allein, Mitten auf  dem Fluss: ein Schwan. Der weiße Lichtblick an diesem grauen, kühlen Tag. Der, der es schaffte, dass ich absolute Ruhe und Stille in mir spürte. Das ist eins meiner Lieblingsbilder aus dem Jahr und entfaltet seine wahre Stärke und meditative Ruhe tatsächlich erst in Groß ausgedruckt.

 

 


April 2024

Es ist Ostern.

In Wittichenau (Sachsen) findet alljährlich am Ostersonntag das traditionelle Osterreiten statt. Dabei ziehen die singenden Reiter mit ihren bunt geschmückten Pferden aus den umliegenden Orten drei Runden durch Wittichenau, um dann weiter Richtung Süden ihrer Runde zu folgen. Sie reiten nicht schnell, doch ihre Dynamik lässt sich wunderbar einfangen.

 


Mai 2024

Das Ulmer Münster ist weltberühmt und von Nah und Fern sofort wieder-erkennbar.

Interessanterweise spiegelt und reflektiert es sich (teilweise) in so vielen Facetten innerhalb der Stadt, so dass die Suche nach diesen Ansichten einer Schnitzeljagt gleichkommt. Du kannst es in Fenstern, Fassaden, Pfützen oder Brunnen entdecken. Mit diesem Photo habe ich eine Serie unter dem Titel „Ulmer Münster Entdecker-ANSICHTEN“ gestartet.

 


Juni 2024

Beindruckend, welche Kraft und Stärke die Natur hat. Die Pflanze, die sich durch den Donau-Radweg-Asphalt ihren Weg ans Licht gesucht und gefunden hat, hatte ich beim Joggen entdeckt. Faszinierend! Keine 5 cm weiter links gibt es genügend Erde, um dort zu wachsen. Für mich heißt es somit: Wo ein Wille, da ein Weg, und sei er noch so hart!

 


Juli 2024

Der Botanische Garten in Ulm ist Eldorado für Pflanzen. Ich muss zugeben, dass ich das erste Mal im Juli 2024 in den Garten gegangen bin. Obwohl ich schon seit 15 Jahren in der Nähe wohne. Umso mehr war ich beeindruckt, von den angelegten Pflanzbeeten und den natürlich überlassenen Grünflächen des Gartens. Bunt, vielfältig, lebendig zeigte sich mir die Flora und Fauna.

Die Kunst, nur den Anfang des Weiterwachstums ins Bild zusetzen hat mir besonders gefallen. Gefühlt „unendliche“ Blumenansichten, Bäume, Sträucher, Schmetterlinge oder Frösche – die ich dort vorgefunden habe – sind im Internet schon gut vertreten.

 


August 2024

Urlaubszeit. In diesem Jahr waren wir am Gardasee. Für mich zu heiß zu dieser Jahreszeit. Abkühlung unter Schatten fand ich in einem Olivenhain. Es glitzerte und funkelte durch die vielen Blätter, durch die die Sonne schien. Ich habe die Kamera schon im Vorfeld für die Aufnahme in Schwarz/weiß eingestellt. Das Oliv-Grün kennen ja die meisten. Das Spiel von Licht und Schatten in den Grautönen hatte es mir besonders angetan.

 


September 2024

Wie schön angenehm waren da im September die Temperaturen im Schwarzwald. Trotz  schweißtreibendem Bergauf und fahrtwindkühlendem Bergab war dies für mich nach vielen Jahren mal wieder ein wundervolles Erlebnis: das einer Rad-Tour.

Auf einer 3-tägigen erste Sahne-Tour konnte ich Teile des Schwarzwaldes per Pedes erkunden. Traumhaft und Wunderbar! Den Bericht könnt ihr hier lesen.

 


Oktober 2024

Der goldene Oktober machte auch in diesem Jahr seinem Namen wieder alle Ehre.

In Irsee, direkt im Kloster, hatte ich das Vergnügen über das Wochenende einen Wirkshop in „Achtsame / meditative Fotografie “ zu geben. Für die Teilgeber:Innen war das eine kleine Auszeit – vom Alltag und auch von ihrer Komfortzone. Das dichte Blattwerk, welches sich im kleinen Teich direkt hinter dem Kloster spiegelte schaffte es, trotz des Wirrwarrs Ruhe in mir auszulösen. Impressionistisch wunderschön für mich – was die Natur alles kann.

 


November 2024

Nocheinmal Wasser, welches meine Aufmerksamkeit auf sich zog.

Am Chiemsee, im leeren Bootshafen waren für die Boote noch die „Park-Taue“ gespannt. Die Sonne spiegelte diese Taue an der Wasseroberfläche und die kleinen Wellen ließen die Taue „tanzen“. Phantastisch was sich mir alles bot. Und sehr spannend, welche Formen der Sensor festgehalten hat. Nichts ist vorhersehbar, nichts ist reproduzierbar. Jedes Photo ein Unikat. Probiere es mal aus! 

 

Was mir besonders in Erinnerung blieb, war die anschließende Diskussion im Netz – wo ich ein Photo aus dieser Serie gezeigt hatte, ob es sich um ein mit KI erschaffenes Photo handelte. Natürlich nicht – ich hab es ja gemacht und kann mir gut vorstellen, das es sehr aufwendig sein kann, einen guten Prompt für so ein Photo zu schreiben. Da gehe ich doch lieber mit der Kamera raus. Den Rest macht dann die Bildbearbeitung.

 


Dezember 2024

Schnee gab es noch nicht wirklich. Er war in diesem Dezember immer wieder schnell weg getaut. Was sich in mir breit machte, war eine innere Ruhe und Gelassenheit – sowie der Gedanke, meine bereits begonnene Reise nun endlich anzufangen. Eine Reise, die mich tief und bewusst in die Japanische Ästhetik bringen wird – davon bin ich überzeugt. Mein Startpunkt – photograhisch und persönlich habe ich genau am 21.12.2024 gesetzt. Der Anfang vom Winter (Yukimi 雪見).

 


Die Blogparade führte mich wieder in das zu Ende gehende Jahr zurück. Photographische Momente, schöne Erinnerungen oder auch Weiter-Entwicklungen kamen in mein Bewusstsein. Es sind durchaus mehr als 12+1 Photos entstanden; auch welche mit den wundervollen, eben genannten Eigenschaften. Jedoch für diese hier – ganz bewusst diese!

Meine Wochen- oder Monatsphotos aus dem „WeeklyPic“ Projekt kannst du hier ansehen.