Für eine Woche, in der wir
schauen, was unser Leben täglich verändern kann!

 

 

Einen Weg geht man, in dem man los läuft und einen Fuß vor dem anderen setzt.

Das hier ist mein Beitrag zur Blogparade: „Wie ein kreatives Hobby mein Leben verändert hat“ von Vera Favre, auf die ich durch Sonja’s Beitrag aufmerksam geworden bin. Ich fand es sehr spannend, mal meinen Weg Revue passieren zu lassen.

Dabei habe ich festgestellt, dass sich mein Weg durch diese vielen Schritte – mal kleine, mal größere – von ganz alleine ergeben hat. Ein Schritt nach dem anderen: bringt Bewegung, bringt Veränderung, bringt neue Perspektiven. Und einen neuen Schritt kann ich jeden Morgen dafür setzten, um wieder Neues zu erleben oder der eine Veränderung für meine Welt bedeutet. Mein kreativer Weg ist die der Photographie und ich lade Dich ein, mich ein Stück zu begleiten.

 

1. Schritt

Meine erste Kamera war eine Beirette SL100, die ich vor über 40 Jahren von meinen Eltern bekommen hatte. Kleiner Plastikkasten, mit einer Festbrennweite mit manueller Scharfstellung, einem Auslöserknopf und einem Rädchen zum weiterdrehen des Filmes. Einfach kein SchnickSchnack.

Um die ersten, zaghaften, photographischen Schritte zu gehen, absolut ausreichend. Und einige dieser ersten Photographien sind immer noch in meinem Photoalbum erhalten. Klasse Erinnerung.

 

2. Schritt

Meine zweite Kamera war eine Spiegelreflexkamera der Marke Praktika. Das gute Stück, hatte mir mein Vater überlassen, damit ich mich weiterentwickeln konnte. Hier waren die Möglichkeiten der Einstellungen für ein gelungenes Photo schon deutlich umfangreicher. Ein wichtiger Baustein für mich. Diese Kamera begleitete mich sehr oft und überall hin. Zu dieser Zeit, war auch das einzige, heimische Bad meine Dunkelkammer, in der ich Photos selber entwickelt habe. Zutritt nur möglich, bevor ich begann und dann, wenn ich Stunden später wieder das Deckenlicht anknipsen konnte. In selten Fällen halfen dann die Nachbarn mit ihrer Toilette aus.

 

3. Schritt

War eine künstlerische Pause während meines Grundstudiums. Da hatte ich keine Möglichkeiten, meine Photos mehr selbst zu entwickeln und das Hobby ruhte für gute 4 Jahre. Pausen oder eine Rast gehören zu einem guten Weg halt auch dazu.

 

4. Schritt

Eine Reise nach Südamerika warf ihre Schatten voraus. Das ging natürlich nur mit Kamera und wurde zum aktiven Wiedereinstieg in die Photographie. Da die Zeiten noch analog waren, wurde es eine Spiegelreflex von Canon (Typ nicht mehr bekannt). Die Erinnerungen zu dieser Reise sollten für ein größeres Publikum verfügbar gemacht werden – im Familien und Freundeskreis. So hatte ich beschlossen, alle Photos als Dias aufzunehmen. Hier war mein neuer Weg, eine ansprechende und interessante Diashow zu kreieren, die nicht ermüdend wirkte. So erstelle ich Ausschnitte aus Karten, wo die jeweilige Teilreiseroute zu sehen waren. Ich brachte interessante, photographische Ergänzungen mit ein, suchte passende Musik zur Begleitung aus und brachte die Photos Dank Überblendtechnik in einen sehenswerten Ablauf. Einschlafen hatte ich keinen gesehen und die Rückmeldungen waren auch durchweg positiv.

Die Diatechnik begleitete mich noch ein paar Jahre und ein paar Reisen lang nach – nach Südamerika dann nach Großbritannien, Irland, Schweiz und auch nach Australien.

 

5. Schritt

Dann kam das digitale Zeitalter und eine weitere, große Reise ans andere Ende der Welt wollte photographiert werden. Reisedokumentation – wie die Jahre davor – waren mein einziger Bereich. Keine besonderen Herausforderungen, nur das festhalten, was ich sah und manchmal auch, wie  ich es sah. So konnte im Nachgang jeder der wollte, an meinen Reisen teilhaben.

 

6. Schritt

Zu den Reisedokumentationen und Landschaftsphotos kamen dann noch die Kinder- und Familienphotos hinzu. Ein Projekt, was im Jahr 1 der Geburt unserer Tochter und gut 3 Jahre später mit der Geburt unseres Sohnes dazu führte, dass wir nun seit 18 Jahren immer ein Photoalbum für jedes Kind haben. Erinnerungen, die wir sehr oft hervor nehmen und uns in haptischer, reiner Buchform anschauen. Dazu kommen alle die wunderschönen Geschichten und Erinnerungen mit zum Vorschein.

Auch mit Beginn dieser Zeit, waren meine Photos alle eher intuitiv gemacht worden. Ich hatte bis dato noch nie einen Kurs gebucht oder ein Photobuch gelesen. Da war einfach nur Neugierde und „rumspielen“. Ich würde es vorrangig „knipsen“ nennen.

Rhein Technisch, half mir neben einem normal zoomigen Objektiv ein Teleobjekt, Dinge ganz nah heranzuholen oder eine umgebaute Canon EOS 20D, die mir als Infrarotkamera diente, um die Welt mal mit ganz anderen Augen zu sehen.

 

7. Schritt

Mit meinem Systemwechsel von Canon zu Olympus / OM-Systems, hat sich meine Herangehensweise an die Photographie grundlegend geändert.

Ich sage mir sehr oft, dass ich von einem Knipser zu einem Belichter geworden bin. Ich habe mich mehr mit meinen Motiven, mit Perspektiven und den bewussteren Kameraeinstellungen auseinandergesetzt. Ich wollte das, was ich spürte und dann gesehen hatte, auch so photographieren. Dafür wollte ich mein Handwerkszeug verstehen. Ich beschäftigte mich eine Zeitlang mehr mit der photographischen Technik, um diese dann (ironischer Weis) – intuitiv weiter einzusetzen. Der Unterschied war nur, das jetzt das jetzt photogra-technisch besser verstand.

 

Vor dann 3,5 Jahren bin ich auch dem Projekt „Weekly-Pic“ beigetreten, um der Herausforderung wöchentlich mindestens 1 Photo zu machen, und um monatlich eine vorgegebene Aufgabe photographisch umzusetzen, anzunehmen. Eine Sache, die manchmal zu Freitag-abendlichen Spätphotos führte, die mir dennoch gefallen hatten.

 

8. Schritt

Heute steht für mich bei meiner photographischen Begeisterung die Achtsamkeit, der meditative Aspekt im Vordergrund. Nur noch manchmal wird es dokumentarisch. Das ist auch absolut OK, wenn ich auf Reisen bin oder beim Wandern und meine Begleiter dann irgendwann nicht mehr warten wollen.

Ich schaue mittlerweile auf den Prozess, wie mein Photo entsteht: ich horche in mich hinein, ich lasse mich treiben – ohne Ziel und Grund, ich bin genau da, wo ich gerade sein möchte – nicht nur physisch, sondern auch in meinen Gedanken und bin dadurch immer wieder überrascht, welche Motive mich ansprechen und was sie mir gerade über den/meinen Moment sagen. Dann hilft mir das technische Verständnis, um auch die kreative Umsetzung meines Bildes im Kopf zu photographieren.

Eine Reise, die es täglich neu zu machen gilt, die täglich anders ist und die jeden Morgen neu für mich beginnt und somit mein Leben verändern kann.

 

So ist ebenfalls eine für mich inspirierende Sichtweise auf meine Welt, die mich täglich inspiriert: „Wer entfesselt schaut, sieht mehr!“. Die Welt täglich mit ganz anderen Augen zu sehen ist sehr befreiend und überraschend. Und einiges davon kann photographisch festgehalten werden – mach ich nur nicht immer. Mit dem Herzen zu photographieren ist auch eine wunderbare Art, Momente für immer festzuhalten.

Ich verfolge nicht (mehr) den Punkt, dass ich höher, weiter, schneller – superlativer werden möchte, sondern den, mich und meine Photographien besser als Einklang zu verstehen. Keine Photos mehr, um anderen zu gefallen. Wenn sie ansprechen, ist es eine „Zugabe“, die ich auch gerne mitnehme. Anerkennung ist ja nichts ungewöhnliches 😉.

Einen Teil der Photographien kannst Du auf meiner persönlichen Seite von „Fotolero.de“ anschauen 📷.

 

Heute arbeite ich nebenbei als Phototrainer/Dozent und Coach, um die Art von SPÜREN – SEHEN – PHOTOGRAPHIEREN in Wirk-Shops und in persönlicher Begleitung auch anderen mit auf den Weg zu geben oder die Photographie zu nutzen, um die vielen unterschiedlichen Felder zu be-lichten, die das Leben und unsere Welt bieten.

 

Derzeit sind andere kreative Projekte, die die Photographie u.a. mit einbinden, in Vorbereitung.

 

Wie ist es bei Dir mit deiner Art und Herangehensweise an die Photographie? oder, bezogen auf die Blog-Parade mit Deinem kreativem Hobby?

 

Schreib mir gerne in die Kommentare. 🤗

Und ganz Nebenbei – du brauchst nicht immer eine große oder auch neuste Kamera. Dein Mobiltelefon ist schon ausreichend genug.